Die Schritte der Lectio divina

ZUM MITGEHEN UND SELBER PROBIEREN:
Die Schritte der lectio divina sind hier kurz beschrieben.

Anfangen
–  mit einem kurzen Gebet: Hier bin ich

Lectio – Lesen: Was sagt der Text?
Kontext: Was geht dem Text voraus? Was folgt nach?
In der Bibel nachschauen: Überschriften sind zur Orientierung hilfreich.
Gliederung: Wechsel von Personen, Orten, Zeiten, Situationen.
Markieren oder herausschreiben.
Personen: Wer tut was – mit wem, für wen?
Wer sagt was – zu wem − in welcher Absicht?
Handlung: Welche Ereignisse kommen vor? Wie sind sie angeordnet?
Themen: Herausschreiben.
Sprachliche Beobachtungen: Wiederholungen − Satzformen − wörtliche Rede.
Textkern: Die Hauptaussage des Textes in einem Satz aufschreiben.
Art des Textes: Erzählung – prophetischer Text – Lied – Rede …
Aussage über Gott (Jesus): Was tut Gott (Jesus)? −
Was will Gott (Jesus)?
Aussage über den Menschen / das Menschsein:
Wie ist er? Was kann er? Was will er?

Ruminatio – „Wiederkäuen“: Was sagt der Text mir?
Themen: Welche Themen sind auch Themen der Menschen von heute?
Welche Themen sind auch meine Themen?
Emotionen: Wo möchte ich zustimmen? Wo bin ich verunsichert?
Wo erhebe ich Einspruch?
Personen: Welche Fragen möchte ich ihnen jeweils stellen?
Wie antworte ich selbst auf diese Fragen, wenn ich die Rolle dieser Person übernehme?
„An-Spruch“: Welches Wort, welcher Satz springt mir sofort ins Auge?
Zuspruch: Heute!
Was sagt Gott mit diesem Text über / für die Kirche?
Was sagt der Text über / für die Gesellschaft?
Was ist die Zusage, die für mich im Text steckt?

Zwischenschritt
Überschrift formulieren − Schlagzeile texten.

Oratio – Beten: Was läßt der Text mich sagen?
Ins Gespräch kommen mit Gott / Jesus
über das, was mich bewegt mit diesem Text. − „Du“ sagen.
Lobpreis. Dank oder Bitte. Freude oder Ärger – Einverständnis oder Ablehnung.
Mit eigenen Worten – mit Gebetsworten:
ein Psalmvers, eine Zeile aus einem Lied, ein „Stoßgebet“.

Contemplatio – Persönliches Sich einlassen.
Mit dem Text weitergehen
Wie erinnere ich mich morgen an das, was Gott mir heute mit diesem Text gesagt hat?
Mit einer kleinen Übung der Erfahrung dem Text im Alltag Raum geben.
Wahrnehmen − in der Natur − bei ganz alltäglichen Verrichtungen −
in der Begegnung mit den Mitmenschen.
Den mit dem Text gemachten Erfahrungen einen Ausdruck mit dem Leib geben.
Ein kleiner Schritt. Konkret. Realistisch. Nachprüfbar.

Abschließen: Den Übergang schaffen mit einer Gebärde, mit einem Gebet.