Ganz großes Theater
Lectio divina zu Jes 35,1-6a.10
Erste Lesung am Dritten Adventssonntag
1 Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie. 2 Sie wird prächtig blühen und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken. Die Herrlichkeit des Libanon wurde ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon.
Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unseres Gottes.
3 Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! 4 Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten.
5 Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. 6 Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt.
10 Die vom HERRN Befreiten kehren zurück und kommen zum Zion mit Frohlocken. Ewige Freude ist auf ihren Häuptern, Jubel und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.
1. Was sagt der Text?
V 1-2 Der Herr wird sich in seiner ganzen Herrlichkeit dort zeigen,
wo es öde und leer ist, wo Leben unmöglich ist.
Libanon, Karmel und die Ebene Scharon, erscheinen als Vorbilder
für das, was der Herr in Wüste und Steppe tun wird.
3-6a Auch für sein bedrängtes Volk wird der Herr alles verändern.
Wo Leben behindert war, kann es sich nun voll entfalten.
10 Die vom Herrn Befreiten kommen zurück zum Zion.
Das ist der Ausblick: Freude und Jubel ohne Ende.
Ein poetischer Text.
„Jauchzen“, „Frohlocken“, „Jubeln“ beschreiben die Grundstimmung.
Es gibt eine wunderbare Zukunft.
2. Was sagt der Text mir?
Ich lasse mich von dieser Stimmung anstecken.
Das paßt ja auch zum heutigen Sonntag:
Gaudete! Freut Euch! Der Herr ist nahe.
Ich kenne die Erfahrung der Wüste:
Ich bin ganz allein. Es gibt nichts. Hier kommt nie mehr etwas.
Aber es geht weiter.
Was mich hier mitnimmt in eine großartige Zukunft –
es zeigt sich manchmal schon in kurzen Augenblicken.
„Glück ist kleinweis wie Honig zu sammeln“.
3. Was antworte ich dem Herrn?
Ich will dir glauben, Herr.
Ich will dir glauben, daß du das alles wirklich tust.
Und deshalb sage ich: Du bist wunderbar.
Es ist gut, daß ich dir danken kann
für die vielen kleinen Freuden, die du mir schenkst.
4. Wie kann ich mit dem Text weitergehen?
Ich kann heute freundliche, fröhliche Menschen erleben.
Ich kann mir heute den großartigen Eingangschor des Weihnachtsoratoriums anhören.
Ich kann beim Nachrichtenhören heute an die Menschen denken,
die nichts zu lachen haben.