Klostergeschichte

1919  Gründung einer Gemeinschaft von Krankenschwestern mit dem besonderen Ziel, neben der Berufstätigkeit die Liturgie der Kirche − Eucharistie und Stundengebet − gemeinsam zu feiern.
Diese Ausrichtung hat ihren Ursprung in der Vision Pater Eugène Vandeurs OSB (1875 – 1967,  Mönch der Benediktiner-Abtei Maredsous in Belgien). Im Ersten Weltkrieg hatte er katholische Hilfsschwestern im Lazarettdienst geistlich betreut und die Idee von „neuen Benediktinerinnen“ entwickelt, die auf eine neue Art den Gläubigen, besonders Frauen, an Liturgie und Bildung Anteil geben sollten.

1924 Anerkennung als St. Hildegard-Schwesternschaft. In den folgenden Jahren allmähliche Einführung des klösterlichen Stundengebetes und bewußte Ausrichtung des Gemeinschaftslebens an der Regel Benedikts mit Unterstützung verschiedener Benediktinerklöster.

1934 Nach Aufgabe der Krankenhäuser in Berlin Gründung des Klosters St. Gertrud in Alexanderdorf. Während der Kriegs- und Nachkriegsjahre schrittweiser Ausbau des Alexanderhofes zu einem Kloster eigener Prägung. Vorhandene Gebäude und Stallungen werden zu Kapelle, Wohn- und Arbeitsräumen sowie einem Gästehaus umgebaut.

1939-1945 Während der Kriegsjahre festigt sich das Miteinander in der Dorfgemeinschaft. Die krankenpflegerisch ausgebildeten Schwestern stehen den Nachbarn medizinisch und seelsorglich bei. Kriegsgefangene von den umliegenden Höfen finden im Kloster geistlichen Halt. Sie sorgen nach der Kapitulation dafür, daß Kloster und Dorfleute von Übergriffen verschont bleiben. In den Tagen der letzten Kämpfe um Berlin holen die Schwestern Verwundete aus dem Wald und versorgen sie im provisorisch eingerichteten Klosterlazarett.

1949 Gründung des Klosters St. Scholastika in Dinklage.

Erste kirchlich anerkannte Ewige Profeß von 22 Schwestern in Alexanderdorf. Das Priorat hat nun den Status eines benediktinischen Nonnenklosters.
Während der gesamten DDR-Zeit erfährt die Gemeinschaft vielfache großzügige Hilfe der Klöster und zahlreicher Freunde im Westen.

1979 Aufgabe der Landwirtschaft zugunsten der nun einsetzenden Bauarbeiten.
Beginn der Ausbauarbeiten der Scheune zur Kirche und Renovierung der Klausurgebäude.

1984 Errichtung des Klosters zur Abtei. Wahl und Weihe der ersten Äbtissin Gisela Müller.

Einweihung der Klosterkirche mit einem großen Kirchweihfest, das in der Kirche der DDR und darüber hinaus vielfache Beachtung fand.

1989 Mit Mauerfall, Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands ergeben sich neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Die Kontakte zu den benediktinischen Klöstern werden intensiviert. Die Zahl der Klostereintritte geht zurück. Die wirtschaftlichen Belange müssen neu geordnet werden.

1998 Beginn umfangreicher Sanierungsarbeiten und Ausbauten im Gästehaus, die im Herbst 2000 abgeschlossen werden können.

1998 In Alexanderdorf stirbt die letzte Gründungsschwester, S. Caritas Arendt, im Alter von 94 Jahren.

2000 Wahl und Weihe von Äbtissin Ursula Schwalke.

2000 bis heute Weitere Baumaßnahmen: Umbau und völlige Neueinrichtung der Klosterküche, Neugestaltung der Wege im gesamten Areal, Maßnahmen zu Wärmedämmung und Energieeinsparung.
Zu den äußeren Veränderungen kommt der innere Aufbau der Gemeinschaft hinzu. Viele Schwestern machen Ausbildungen im theologisch-seelsorglichen, im hauswirtschaftlichen und im handwerklichen Bereich.
Durch das Engagement verschiedener Schwestern bringt sich das Kloster Alexanderdorf in der Ortskirche und in der benediktinischen Familie ein.

2013 Wahl und Weihe von Äbtissin Bernadette Pruß.