Dritte Sommermusik begeistert viele Zuhörer
Zur dritten Sommermusik in dieser Saison 2013 hatten in sich unserer Klosterkirche am Sonntag noch mehr Zuhörer eingefunden als zu den beiden vorherigen Konzerten. Unter dem Thema „Bewahre meine Seele“ brachte das Vokalquintett Berlin Psalmvertonungen aus sechs Jahrhunderten zu Gehör.
Dr. Dietmar Hiller, Dramaturg am Konzerthaus Berlin, führte wieder in bewährter Weise in das Programm ein und ergänzte es durch zwei Beiträge auf der Orgel, einer davon eine eigene Improvisation über das Lied „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“, das ebenfalls einen Psalmtext musikalisch umsetzt.
Die sehr unterschiedlichen Vertonungen der Psalmen führten die Zuhörer nicht nur in eindrucksvoller Weise durch die Musik von der frühen Barockzeit bis ins 21. Jahrhundert, sondern ließen auch fünf verschiedene Sprachen (deutsch, französisch, englisch, arabisch und hebräisch) – so man der Sprache mächtig war − textlich gut verstehbar erklingen. Vor allem zeitlich eröffnete sich den Hörern ein weiter Raum: Nimmt man die Entstehungszeit der Psalmen hinzu, umfaßte er an die 3000 Jahre.
Die fünf jungen Sängerinnen und Sänger aus Deutschland, Österreich und Israel (Nathalie Siebert, Sopran; Katja Kunze, Sopran; Jonny Kreuter, Altus; Martin Netter, Tenor; Amnon Seelig, Bass) sowie der Organist verbanden außerdem in ihrem Programm Musik aus der jüdischen, islamischen und verschiedenen christlichen Traditionen.
Der reichliche Beifall am Ende offenbarte die Begeisterung der Zuhörer und veranlaßte das Vokalquintett noch zu einer Zugabe: Kein Psalmtext sondern ein hebräisches Lied über die Stadt Jerusalem erklang zum Abschluß.
So zeigte sich in diesem Konzert, wie der Glaube an den einen Gott Menschen über weite Räume zusammenführt, verbindet und mit tiefer Freude beschenkt.