Leben, für das es sich lohnt

Lectio divina zu 1 Petr 1,17-21
Zweite Lesung am Dritten Sonntag der Osterzeit

17 Wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht!
18 Ihr wisst, dass ihr aus eurer nichtigen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. 20 Er war schon vor Grundlegung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. 21 Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.

Was sagt der Text?
– Die Lesung aus dem Ersten Petrusbrief ermahnt zu einem christlichen Leben, das sich aus dem ergibt, was die Gläubigen im Glauben empfangen haben: Gott hat sie als Vater angenommen. Sie sind durch Tod und Auferstehung Jesu befreit worden von allem „nichtigen“ Bemühen, das ohne Gott geschieht.
– In V 19-21 erscheint ein Christusbekenntnis. Es nimmt das alttestamentliche Bild des Lammes auf ( z.B. Jer, 11,19), das geopfert, aber von Gott bestätigt und gehalten wird.
– Das in V 17 benannte „Leben in Gottesfurcht“ wird am Ende in V 21 als Glauben und Hoffen beschrieben. Das sind zwei einander ergänzende Perspektiven. Die Gewichtigkeit der vorangegangenen Sätze geht über in die Zusage: Ihr könnt es.

Was sagt der Text mir?
– Der heilige Benedikt erklärt die „Gottesfurcht“ mit dem Bemühen, Gott niemals zu vergessen. (Vgl. RB 7,10) Im Grunde ist der Glaube nichts anderes als diese Erinnerung: Sie bringt die aktuelle Gegenwart in ein Licht der Dankbarkeit. Und sie öffnet in eine Zukunft hinein, auf die man vertrauen kann.
– Was ist eine „nichtige Lebensweise“? Heutzutage wird mehr und mehr sichtbar, daß die Art, wie wir agieren, was wir anstreben, „zu nichts“ führt, ja sogar die Grundlagen unseres Lebens „vernichtet“. Ostern ist die Versicherung: Von Gott her ist schon alles getan, damit ihr frei werdet, damit ihr leben könnt.
– Welche nichtige Verhaltensweisen, die mir oder anderen schaden, sehe ich bei mir? Traue ich mir – und Gott zu, daß ich daran etwas ändern kann?

Was antworte ich dem Herrn?
Herr Jesus Christus, du hast dich dem Tod überliefert, um die Sünde und das Nichts, an die wir uns verlieren, zu überwinden. Durch deine Auferstehung hast du auch unsere Gräber geöffnet. Gib allen, die an dich glauben, den Mut mit dir in ein neues Leben zu gehen.

Wie kann ich heute mit dem Text weitergehen?
– Ich kann heute darauf achten: Was ist es wert, daß ich ihm meine Aufmerksamkeit schenke? Wofür verwende ich Zeit?
– Ich kann mir heute „Preise“ / Kosten bewußt machen für Dinge, die ich verbrauche.
– Ich kann heute beim Spaziergang aufmerksam sein, wann und wo ich umkehre oder einen anderen Weg einschlage.