… ohne Maß …
Lectio divina zu Joh 3,16-18
Evangelium am Sonntag nach Pfingsten – Dreifaltigkeitssonntag
16 Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. 17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. 18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.
Was sagt der Text?
V 16 und V 18 sprechen vom Glauben an den „einzigen Sohn“. Hier ist der Mensch im Blick und das, was ihm von Gott her zugedacht ist: Ewiges Leben. V 17 ist einerseits mit dem vorhergehenden verbunden: „Denn …“. Andererseits passen 17 und 18 zusammen durch das Thema „Gericht“ und „gerichtet werden“.
Gott handelt durch den Sohn in der Welt der Menschen und für jeden einzelnen Menschen.
Was der Text über Gott sagt: Er liebt die Welt maßlos. Er gibt seinen „einzigen Sohn“ für die Rettung der Welt.
Was der Text über den Menschen sagt: Er hat eine nicht aussprechbare, unbeschreibliche Berufung von Gott – das ewige Leben. Der Glaube an den Sohn, an die Liebe Gottes, die in ihm zu den Mensch kommt, ist der Weg dieses Lebens, schon hier und jetzt.
Es geht um Entscheidung.
Was sagt der Text mir?
Gott gibt seinen „einzigen Sohn“. Die Liebe Gottes, die kein Maß hat, die bereit ist, alles zu geben.
Engagement bis ins Äußerste. Dafür muß es sich lohnen. Für Gott lohnt es sich, weil ihm so viel an der Welt, an uns, an mir liegt. Wenn ich dann meine alltägliche Art zu glauben sehe, kann ich nur sagen: „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben.“ (Mk 9,24)
Ich frage nach meinem eigenen Engagement. Was muß mir so wert sein, daß ich mich dafür einsetze? Wie weit würde ich gehen? Was setze ich konkret ein, um anderen Leben zu ermöglichen?
Es gibt die Menschen, die sich für den Glauben entscheiden, und es gibt die, denen Gott und Glaube verschlossen bleiben. Schon bin ich wieder einmal beim Thema „Sendung“ oder „Mission“. Der Glaube an den Sohn bedeutet, daß wir mit ihm zusammen an Gottes Projekt „Rettung der Welt“ beteiligt sind. Auch ich bin von Gott „in die Welt gesandt“.
Was antworte ich dem Herrn?
Gott und Vater aller Menschen, dein Sohn ist in die Welt gekommen, damit deine Liebe die Herzen der Menschen erreicht, damit wir glauben können, daß du der Gott bist, der das Leben gibt ohne Maß. Belebe in uns den Geist, der uns Vertrauen schenkt und Kraft zum Zeugnis für dich. Nimm an, wenn wir dich in Worten und Taten verkünden, den Vater und den Sohn und den heiligen Geist, der du gepriesen bist in Ewigkeit.
Wie kann ich heute mit dem Text weitergehen?
‒ Ich kann heute in mein Reden und Tun die Absicht legen, Menschen die Freundlichkeit Gottes zu bezeugen.
‒ Ich kann heute darauf achten, was ich einsetze, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Lohnt es sich?
‒ Ich kann heute jemandem „zum Leben helfen“ – in einer kleinen Dienstleistung, indem ich bestätige und aufbaue in einem Lob oder einem Dankeschön.