Seht, er kommt!

Lectio divina zu Mal 3,1-4
Erste Lesung am
Fest Darstellung des Herrn

1 Seht, ich sende meinen Boten; er soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen. 2 Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des Schmelzers und wie die Lauge der Walker. 3 Er setzt sich, um das Silber zu schmelzen und zu reinigen: Er reinigt die Söhne Levis, er läutert sie wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN die richtigen Opfer darbringen. 4 Und dem HERRN wird das Opfer Judas und Jerusalems angenehm sein wie in den Tagen der Vorzeit, wie in längst vergangenen Jahren.

Was sagt der Text?
V 1 Der Herr, der durch den Mund des Propheten spricht, nimmt selbst das Wort. Zweimal ergeht die Aufforderung „Seht!“ Es drängt: Er kommt!
2-3a Der Prophet sieht das Kommen Gottes als eine Art Gericht. Die Wahrheit über jeden kommt ans Licht. Die Bilder von reinigender Lauge und läuterndem Feuer beschreiben Gottes Wirken als einen Neuanfang. Besonders im Blick sind die „Söhne Levis“, die im Tempel Dienst tun.
3b-4 Dieser Neuanfang wird die Priester und das ganze Volk zu einem Gottesdienst in Stand setzen, wie er dem Herrn angemessen ist.
– In allen drei Abschnitten spielen der Tempel und der Gottesdienst eine Rolle.

Was sagt der Text mir?
– Seht, er kommt! Wo denn? Wann denn? Wie denn? Habe ich Augen, die sehen, wenn er kommt?
– Die Bearbeitung mit Lauge und Feuer ist heftig – aber effektiv. Und es gibt so viel, was gereinigt und geläutert werden muß in der Welt, in der Kirche, überall und auch in mir selbst. Wer bringt das Potenzial, das in allem steckt, Gold und Silber, zum Leuchten?
– Dem Herrn dienen, wie es ihm angemessen ist. So leben, daß es ihm „angenehm“ ist, daß er Freude hat. Woran hat Gott Freude? Es freut ihn, wenn seine Kinder lebendig, frei und schöpferisch sind. Und wenn sie sich bei ihm bedanken, der ihnen das alles schenkt.

Was antworte ich dem Herrn?
Herr, treuer Gott, es ist schön, zu sehen, wie du dich immer wieder zu den Menschen auf den Weg machst. Stärke den Glauben, daß du immer bei uns am Kommen bist. Reinige und läutere, was neu werden muß, damit es dir gefällt und damit wir bezeugen: Du bist groß und wunderbar.

Wie kann ich heute mit dem Text weitergehen?
– Ich kann heute auf glänzende Gegenstände, „Gold und Silber“, sehen.
– Ich kann heute wahrnehmen, wann ich Reinigungsmittel, bei der Körperpflege und im Haushalt, benutze.
– Ich kann heute etwas tun, was andere erfreut.