Der Plan ist: LEBEN!
Lectio divina zu Weish 1,13-15; 2,23-24
Erste Lesung am 13. Sonntag im Jahreskreis
1,13 Gott hat den Tod nicht gemacht
und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.
14 Zum Dasein hat er alles geschaffen
und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt.
Kein Gift des Verderbens ist in ihnen,
das Reich der Unterwelt hat keine Macht auf der Erde;
15 denn die Gerechtigkeit ist unsterblich.
2,23 Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen
und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.
24 Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt
und ihn erfahren alle, die ihm angehören.
Was sagt der Text?
Der Text bringt zwei Abschnitte vom Anfang des Buchs der Weisheit zusammen, die davon reden: Gottes Plan mit den Menschen ist, daß sie leben. Zweierlei wird dem Menschen angeboten: Der Weg der Gerechtigkeit und der Weg des Unrechts. Elemente aus den Schöpfungserzählungen der Bibel werden aufgenommen: Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit, nach seinem eigenen Bild geschaffen – der Tod kam durch „den Neid des Teufels“ in die Welt. Dennoch: „Das Reich der Unterwelt hat keine Macht auf der Erde.“ Aber „die Gerechtigkeit ist unsterblich.“ Gott hat den Menschen unsterblich gemacht, der „Neid des Teufels“ bringt den Tod.
Was sagt der Text mir?
– Die Ordnung der Welt wurde gestört. Ist die Geschichte der Menschheit nicht eine einzige Suche nach dem verlorenen Paradies? Geht Gott nicht einen ununterbrochenen Weg mit den Menschen zum Leben hin?
– Die Geschöpfe der Welt sind „heilbringend“, auch der Mensch. Nicht: Wir könnten und sollten, nein wir sind es! Das hört sich großartig an.
– Leben und Tod – wofür will ich mich entscheiden? Jeder Tag stellt mich in vielfältigen Situationen vor diese Frage.
Was antworte ich dem Herrn?
Gott, alles, was du erschaffen hat, ist gut. Du freust dich an einer lebendigen bunten Welt. Stärke in uns den Wunsch, daran mitzubauen. Und gib uns jeden Tag den Mut, daß wir uns in unserem Denken, Reden und Tun für das Leben entscheiden.
Wie kann ich heute mit dem Text weitergehen?
– Ich kann heute einmal den Psalm 1 lesen, der wie unser Text die beiden Wege vor Augen stellt.
– Ich kann mich heute vor den Spiegel stellen, ein, zwei Minuten bei der Betrachtung meiner selbst verweilen: Ich bin Gottes Bild.
– Ich kann heute darauf achten, wo sich mir zwei Wege auftun, z. B. rechts oder links, und ich mich entscheide, wie ich weitergehe.