Bis zum Ende der Welt
Lectio divina zu Mt 28,16-20
Evangelium am Sonntag nach Pfingsten – Dreifaltigkeitssonntag
16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. 17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. 19 Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Was sagt der Text?
Mit dieser Erscheinungsgeschichte schließt das Evangelium nach Matthäus ab. Die Jünger gehen, nach dem Auftrag Jesu zurück nach Galiläa, wo alles angefangen hatte. Von dort werden sie ausgesendet zu allen Völkern. Sie sollen durch Taufe und Unterweisung Jünger des Herrn werden. Die Taufe auf den dreifaltigen Gott ist hier schon mit einer festen Formel verbunden. Der Text lebt von Superlativen, obwohl er mit der Elf-Zahl der Jünger mit einem Defizit beginnt. Judas ist nicht mehr dabei. V 11-17: Glaube und Zweifel sind bei den elf Jüngern noch vermischt. V 18-20: Der Auftrag wird mit einer Verheißung verbunden: Ich bin mit euch. Es geschieht eine Entgrenzung: Alle Vollmacht, alle Völker, alles befolgen, alle Tage.
Was sagt der Text mir?
– Jesus beauftragt Jünger, die noch immer zwischen Glauben und Zweifel hin- und hergerissen sind. Wir können nicht warten, bis wir alles verstanden haben und in allem sicher sind. Jesus schickt uns jetzt, auch mit unseren Schwächen und Mängeln.
– Weil die Jünger den Auftrag Jesu erfüllt haben, können wir heute an Jesus glauben und als Getaufte in die Sendung der Kirche eintreten. Eltern, Lehrer, Freunde Seelsorger … können Zeugen des Evangeliums sein.
– „Ich bin mit euch“ – diese Zusage gilt universal, überall und immer. Was kann uns passieren?!
Was antworte ich dem Herrn?
Gott und Vater, du hast deinen Sohn gesandt, der die Frohe Botschaft vom Himmelreich verkündet hat. Du hast uns mit dem Heiligen Geist beschenkt, damit Jesu Werk, sein Wort, seine Kraft uns erreicht. Segne uns und alle, die wir begleiten und von deiner Liebe Zeugnis geben.
Wie kann ich heute mit dem Text weitergehen?
– Ich kann mich heute beim Kreuzzeichen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes dankbar daran erinnern, daß ich getauft bin.
– Ich kann heute meinen Blick auf eine weite Entfernung einstellen. Darüber noch hinaus reicht die Kraft Jesu für mich.
– Ich kann heute schauen, wo mir große Mengen begegnen. Alles ist noch viel mehr als viel.