Denkt an die Wunder!
Lectio divina zu Dtn 26,4-10
Erste Lesung am Ersten Fastensonntag – Lesejahr C
In jenen Tagen sprach Mose zum Volk: Wenn du die ersten Erträge von den Früchten des Landes darbringst, 4 Dann soll der Priester den Korb aus deiner Hand entgegennehmen und ihn vor den Altar des HERRN, deines Gottes, stellen. 5a Du aber sollst vor dem HERRN, deinem Gott, folgendes Bekenntnis ablegen: 5b Mein Vater war ein heimatloser Aramäer. Er zog nach Ägypten, lebte dort als Fremder mit wenigen Leuten und wurde dort zu einem großen, mächtigen und zahlreichen Volk. 6 Die Ägypter behandelten uns schlecht, machten uns rechtlos und legten uns harte Fronarbeit auf. 7 Wir schrien zum HERRN, dem Gott unserer Väter, und der HERR hörte unser Schreien und sah unsere Rechtlosigkeit, unsere Arbeitslast und unsere Bedrängnis. 8 Der HERR führte uns mit starker Hand und hoch erhobenem Arm, unter großem Schrecken, unter Zeichen und Wundern aus Ägypten, 9 er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, wo Milch und Honig fließen. 10a Und siehe, nun bringe ich hier die ersten Erträge von den Früchten des Landes, das du mir gegeben hast, HERR. 10b Wenn du den Korb vor den HERRN, deinen Gott, gestellt hast, sollst du dich vor dem HERRN, deinem Gott, niederwerfen.
Was sagt der Text?
Am Ende seines Lebens, mit dem Wissen, daß er selbst das Gelobte Land nicht betreten wird, faßt Mose wie ein Vermächtnis die gemeinsam erlebte Geschichte für das Volk zusammen. Dazu gehören auch die von Gott ergangenen Gesetze und Gebote. V 4-5a: Wenn sie im Land angekommen sind, sollen die Israeliten die die Darbringung der ersten Früchte für den Herrn mit einem besonderen Bekenntnis ablegen. V 5b- 10a: Es ist eine Erinnerung, die den Bogen schlägt von der Knechtschaft Ägyptens über die Wüstenwanderung in das ersehnte verheißene Land. V 10b: Die Darbringung endet mit der Geste der Verehrung, die das gesprochene Wort bekräftigt.
Was sagt der Text mir?
− Die Ernteerträge sind das Besondere, mit dem die im Land Angekommenen würdigen sie, was er ihnen mit der neuen Seßhaftigkeit ermöglicht hat. Am Beginn der Fastenzeit fragen wir uns, womit wir zeigen können, wie sehr wir schätzen, was der Herr uns immer und immer wieder schenkt.
− Die Erinnerung an die Ereignisse der Befreiung, der Wüstenwanderung und des Ankommens ist in Israel niemals erloschen. Sie halten die Hoffnung aufrecht: Er wird auch heute seine Wunder wirken, er befreit und rettet auch heute. Das erbitten wir so sehr für die Menschen in der Ukraine.
− Mit Mose und dem Volk finden wir uns vor dem Eingang ins Land der Verheißung. Der Weg, den wir am Aschermittwoch begonnen haben, geht auf Ostern zu. Und Ostern ist alles: Erinnerung, Feier in der Gegenwart und Anbruch der Zukunft, mit der uns der Herr entgegenkommt.
Was antworte ich dem Herrn?
Mit den Worten des Tagesgebets dieses Ersten Fastensonntags
Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier die Gnade, daß wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten
und die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben sichtbar machen.
Wie kann ich heute mit dem Text weitergehen?
− Ich kann heute dankbar Brot und Früchte essen als Gaben des Herrn, mit denen er mein Leben erhält.
− Ich kann heute, wenn nicht einen Gabenkorb, so doch eine brennende Kerze „vor den Herrn stellen“.
− Ich kann heute bewußt Schwellen übersteigen oder Straßen oder Brücken überqueren. Dabei kann ich genau ins Auge nehmen, welches Ziel ich ansteuere.